Friedrich Küppersbusch attackiert ZDF-Talk von Maybrit Illner: „Journalistischer Totalschaden“

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Friedrich Küppersbusch attackiert ZDF-Talk von Maybrit Illner: „Journalistischer Totalschaden“

Friedrich Küppersbusch attackiert ZDF-Talk von Maybrit Illner: „Journalistischer Totalschaden“

Ein journalistischer Totalschaden: So lautet das Urteil des Journalisten Friedrich Küppersbusch über Maybrit Illners ZDF-Talkshow mit dem Titel „Putins Rache, Trumps Spiel – kann Europa die Ukraine retten?“, ausgestrahlt hat das ZDF sie am 12. Juni. Wie Küppersbusch die Sendung in der jüngsten Ausgabe seines Youtube-Kanals Küppersbusch TV auseinandernimmt, ist ziemlich witzig und überzeugend. Die einhellige Diskussion kommentiert er mit den Worten: „Beim ZDF muss ja gerade gespart werden, da kommt man auch mit einer Meinung durch die ganze Show“, sagt er.

Die Gäste sind der ehemalige Bundeswehroffizier Roderich Kiesewetter von der CDU, der Militärexperte Carlo Masala, Cathryn Clüver Ashbrook, die als Expertin für transatlantische Beziehungen und US-Politik eingeführt wird und Fred Pleitgen, Auslandskorrespondent beim US-Nachrichtensender CNN. Küppersbusch nennt es „ein Line-up, das es in Sachen Meinungsvielfalt mit jedem Parteitag der chinesischen KP aufnehmen kann“, der Kommunistischen Partei. Küppersbusch spricht von einer „Überdosis Konsensmilch“.

Dass das Manifest einer Reihe von SPD-Politikern, die Verhandlungen mit Russland fordern statt Aufrüstung und Konfrontation, in dieser Sendung von Roderich Kiesewetter sofort in den Bereich der Bedeutungslosigkeit befördert wurde (er nannte es eine Petitesse) hat Küppersbusch sicher besonders geärgert, gehört er doch zu denjenigen, die 2014 den von Antje Vollmer, Horst Teltschik und Walther Stützle initiierten Appell für eine andere Russlandpolitik unterzeichneten. Er wies darauf hin, immer schön ironisch verpackt, dass diesem Manifest von „Friedensmumien aus der SPD“ auch noch die Hälfte „unserer fehlgeleiteten und wahrscheinlich russisch übertrollten Bevölkerung“ hinterhergelaufen sei. Nehmt das also ernst, will er eigentlich sagen.

Friedrich Küppersbuch beklagt mangelnde professionelle Distanz des Spiegel

Dass in dieser Sendung alle eine Meinung waren, sei sogar dem Spiegel aufgefallen, aber positiv. Küppersbusch spricht von schaudernder Bewunderung in der Sendungskritik des „knallkritischen Magazin“. Genüsslich zitiert er die entsprechende Passage: „Normalerweise ist es kein gutes Zeichen, wenn alle Teilnehmer einer Diskussionsrunde einer Meinung sind. Ein verheerendes Zeichen aber wäre es gewesen, wenn an diesem Abend ein Rolf Mützenich in der Runde gesessen hätte oder ein Ralf Stegner oder irgendein andere Unterzeichner des Manifests.“ Küppersbuschs Kommentar: „Wenn es gegen das Friedensgesäusel geht, dann ist auch beim Spiegel die Haltung einfach mal wichtiger als professionelle Distanz.“ Den Abschluss des Achtminüters bildet ein Zusammenschnitt von Äußerungen der Zustimmung und unentwegtem Kopfnicken der Talkgäste, die von Illner nicht weiter behelligt werden.

Was unangenehm aufstößt, ist der Titel des Videoclips: „Skandal: Gleichschaltung beim ÖRR?“. Gleichschaltung ist ein NS-Begriff, ein Synonym für die Maßnahmen und auch den Terror der Nazis gegen die Opposition, gegen alle die eine abweichende Meinung hatten. Ein des Wortes so mächtiger wie Friedrich Küppersbusch sollte so etwas eigentlich nicht nötig haben.

Berliner-zeitung

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